A1 Start Deutsch 1 ist nicht zu machen
Hallo, guten Tag und Moin moin.
Meine Frau ist Rentnerin, wohnt 6 Stunden vom Prüfungsort entfernt und hat zum zweitenmal die Prüfung nicht bestanden. Im ersten Prüfungsteil Hören, wird viel zu schnell gesprochen und absichtlich die Antwort verschleiert. Dazu ein Beispiel: Wir wollten uns um 10 am Bahnhof treffen, bitte komm`ne Stunde früher, um 11 Uhr muss ich aber wieder zur Arbeit. Frage: Wann wollen sich die Personen treffen? // Das Goethe Institut, als auch staatliche Einrichtung beschreiben A1 so: "Sich mit einfacher Sprache verständigen können, wenn der Partner langsam und deutlich spricht". Das erwähnte Beispiel der zwei Personen, ist alles Andere als das. Zweites Beispiel: Die Frage lautet: "Können Sie den Zoo heute besuchen, richtig oder falsch? Dazu im Text dieser Hinweis "Wegen Renovierungsarbeiten ist das Elefantenhaus heute geschlossen".
Auch in diesem Beispiel wird deutlich, wie gewollt verworren die Frage-Antwort Kombinationen sind, auch muss man sich fragen, ob ein A1-Lernender "Renovierungsarbeiten im Elefantenhaus" wissen muss und ob das zum täglichen Dialog gehört?.
Wie ich schon beschrieb, meine Frau ist Rentnerin (in Ihrer Heimat). Sowohl der Lernstoff, als auch die Prüfungsfragen sind sehr stark auf die Bereiche "Familie - Kinder / bekommen, bzw erziehen, als auch auf "Schule / Ausbildung - Uni - Arbeit" konzentriert.
Wohl keine Person im Alter von 58, 60 oder ü60 wird sich nach Einreise mit diesen Themen zu beschäftigen haben. Ich selbst bin in der Altersklasse meiner Frau, selbst im Vorruhestand.
Ob eine ältere Person, die eine mehrstündige Fahrt vor dem Prüfungsbeginn hinter sich hat, dann noch die Konzentration für verschachtelte Fragen oder zu schnell gesprochene Hörbeispiele hat, interessiert das GI überhaupt nicht. Man kann den Eindruck gewinnen, es geht nur ums Geld. Wiederholungsprüfung(en), Kurse belegen, Material kaufen etc. Übrigens, an den beiden A1 Prüfungen, an denen meine Frau teilnahm, lag die Durchfallquote bei 25 und einmal bei 28%. Mein Vorschlag an Politik und Verwaltung: Bestandene Prüfungsbereiche einer Prüfung sollten für eine bestimmte Zeit Bestand haben, und werden in Wiederholungsprüfung nicht erneut mitgeprüft.
Mein Rat für ähnlich gelagerte Fälle, an meine deutschen Leidensgenossen gerichtet: Ladet die eigene Ehefrau per Schengenvisum mit Verpfl.Erklärung, ggf Sperrkonto iHv 3.378 Euro für paar Wochen ein. Denn Deutsch lernt man am besten dort, wo im Alltag Deutsch gesprochen wird: Hier. Nach einigen Wochen in Deutschland kehrt sie zurück und macht sofort einen Deutschtest in ihrer Heimat. Nur so ist es machbar.
Die Entscheidungsträger in Berlin mögen bitte bedenken, wer als Deutscher eine nicht-EU Bürgerin heiratet und sie ins Land kommt, dann geschieht dies zu vollumfänglichem Privatrisiko des Deutschen, nicht des deutschen Staates - versus den Personen, die millionenfach teils ungeprüft und staatlich vollversorgt ins Land zuziehen ...
Loriot würde sagen: Das Bild hängt schief ;-)
Guten Tag Oceanboy, entschuldigen Sie bitte die lange Wartezeit auf eine Antwort.
Ohne zu nahe treten zu wollen, muss ich leider sagen dass hierbei ein paar Denkfehler bestehen. Ich versuche ein wenig Aufklärung zu geben (in der Hoffnung dass diese etwas mehr Verständnis für die "Gedanken Sprünge der Regierung" bieten.) Auch wenn es das ganze nicht besser macht.
(Ich muss gleich dazu erwähnen dass es dadurch nicht weniger anstrengen oder unangenehm wird.)
Also 1. Besteht keine Pflicht vor der Prüfung A1 eine Sprachkurs zu besuchen. Auch die Materiealien sind nahezu vollständig im Internet aufzufinden. Daher ist der Punkt es ginge ums Geld nur teilweise richtig.
In der Prüfungsordnung des Goethe-Instituts (Stand 1. September 2025) heißt es konkret:
Auch in den „Häufig gestellte Fragen“ des Goethe-Instituts steht:
Die Unterlagen (auch zum hören) müssten Sie bitte selbst suchen und den Anbieter nutzen der Ihnen seriös vorkommt. Ich habe es grade selbst einmal getestet. Es kommen definitiv nutzbare und kostenlose Angebote.
PS. Der Lehrstoff verändert sich nicht so oft/viel.
2. Der Punkt dass die Gefahr "Vollumfänglich" bei den Ehegatten liegt ist ebenfalls ein großer Trugschluss. In Fällen von Tod, Scheidung oder anderen schweren Schicksalsschlägen ist Deutschland für die Hinterbliebene Person Verantwortlich. Je Älter die Person umso größer das "Risiko" für den Staat. (nicht meine Meinung, aber so ist die Argumentation dahinter)
3. Themen wie "Arbeit/Ausbildung" sind leider ebenfalls für Menschen im alter von "58,60" und drüber relevant, da das Durchschnittliche Renteneintrittsalter bei 67 Jahren liegt. Es wird also davon ausgegangen, dass die Person dennoch arbeite gehen könnte und das auch sollte. (Bei den derzeitigen Plänen der Regierung dies zu erhöhen sieht es bald eventuell noch schwieriger aus.)
4. Aus der Sicht des Staates sieht es leider wie folgt aus: Wir haben eine sehr überalterte Gesellschaft. Der Demografische Wandel wird in den nächsten Jahren erst richtig spürbar sein und das Gesundheitssystem ist bereits überlastet. Wenn die Personen die hier neu anfangen wollen bereits mit "Vorbelastungen" erscheinen, stellt dies ein "Risiko" dar. Daher wird hierbei nochmal besonders penibel geguckt und geprüft.
Ich möchte hierbei ganz stark betonen: DAS IST NICHT MEINE PERSÖNLICHE ANSICHT, ES HANDELT SICH DABEI UM DIE "LOGIK" DER RECHTSSPRECHUNGEN/ÄMTER/GERICHTE/USW.
Ich wünsche weiterhin viel glück und ganz viel Kraft dass es beim nächsten mal klappt und kann nur nochmals empfehlen alle kostenlosen Angebote des Sprachtrainings zu nutzen die Sie finden können. Und notfalls denn Weg über eine Rechtsberatung zu suchen!
Freundlichste Grüße!